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Heiliges Jahr 2025: Ein Jubiläum des Glaubens und der Einheit

„Spes non confundit“ (Die Hoffnung enttäuscht nicht): Mit diesen Worten beginnt die päpstliche Bulle zum Heiligen Jahr. Ja, auch wenn manche von uns sein Leitwort „Pilger der Hoffnung“ nur als fromme Phrase empfinden, so ist es doch eine Einladung, unsere Schritte auf Christus neu auszurichten und gemeinsam im Glauben voranzugehen. Papst Franziskus ruft auf, die Herzen weit zu öffnen - für Gott und füreinander. Das Heilige Jahr ist zugleich eine Gelegenheit, die Sa-kramente neu zu schätzen, besonders die Eucharistie und die Beichte. Wallfahrten nach Rom und zu den anderen heiligen Stätten sollen uns dabei helfen, die universale Dimension des Glaubens zu erfahren.

Dieses Jubiläumsjahr fällt zudem mit einem wichtigen historischen Meilenstein zusammen: dem 1700. Jahrestag des ersten Konzils von Nizäa im Jahr 325. Die dort von den Bischöfen beschlossene Grundlage des Glaubensbekenntnisses legte den Grundstein für die Einheit der Christenheit. Dieses Glaubensbekenntnis, wie wir es heute kennen, wurde 381 auf dem Konzil von Konstantinopel erweitert und vertieft und ist bis heute eine verbindende Brücke zwischen den christlichen Konfessionen. Das Jubiläumsjahr erinnert uns daran, dass wir als Kirche dazu berufen sind, Brücken zu bauen und die Einheit zu suchen.

Zugleich ermutigt uns das Jubiläum, Zeugnis zu geben von der Hoffnung, die in uns lebt. In einer Welt, die von Krisen, Spaltungen und Unsicherheiten, aber auch von manchen Missverständnissen und Unmut innerhalb unserer Gemeinschaften oder Familien geprägt ist, sind wir aufgerufen, die Botschaft des Friedens auch im Alltag zu leben. Das Konzil von Nizäa erinnert uns daran, dass der Glaube die Kraft hat, Mauern niederzureißen und Gemeinschaft zu stiften.

2025 ist nicht nur ein Jahr der Erinnerung, sondern auch die Zeit des Aufbruchs. Wie Abraham sind wir unterwegs, begleitet von der Zusage, dass Gott mit uns ist. In den nächsten Ausgaben des Pfarrbriefes wollen wir deshalb ausgewählte Gestalten aus der Bibel vorstellen und ihre Botschaft „ins Heute übersetzen“. Präsentiert werden sollen auch die uns vielleicht wenig bekannten Gestalten wie Gideon, Debora, Lydia oder Jabez. Sie alle zeigen, wie Menschen dem Ruf Gottes gefolgt sind, oft in Situationen, die uns heute in ähnlicher Weise herausfordern. Solche Beispiele sollen uns anregen, über unseren eigenen Weg nachzudenken. Wozu ruft uns Gott heute? Wie können wir im Alltag für seine Stimme offen sein?

 

       Aleksandra Chylewska-Tölle