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Habemus papam

Am Ostersonntag noch „Urbi et Orbi“ mit letzter Kraft und Fahrt durch die Menge, am Ostermontag morgen geht Papst Franziskus schon in den Himmel. Die körperlichen Leiden der letzten Wochen hat er für den Frieden der Welt aufgeopfert. Bei seinem Requiem sitzen Trump und Selenskyj im Petersdom auf zwei Stühlen zusammen wie für ein Beichtgespräch. Bei ihrem letzten Treffen hatte es einen öffentlichen Eklat vor laufenden Kameras gegeben!

Als Papst Franziskus tot war, fand diese Nachricht nur langsam ihren Weg an die Öffentlichkeit, weil der ganze Vatikan zum traditionellen

Emmaus-Picknick ausgeflogen war, auch das Presseteam. Dann aber fluteten Informationen in alle Medien, die sich zu einem wahren Tsunami bis zur Papstwahl steigerten. Wer hätte gedacht, dass die Katholische Kirche noch einmal so viel Aufsehen erregt? Auch in Deutschland. Täglich neue Listen der Papabile, das Aufstellen des Kamins, Livekameras mit Möwe oder Taube und aktuellem Rauchgeschehen… die weltlichen Medien wie beispielsweise „Der Spiegel“ waren da den katholischen oft eine Nasenlänge voraus. Die ganze Welt wartete, was jetzt passiert. Eine Autorin der FAZ fragt sich, wo es das sonst noch gibt, dass eine Nachricht per Rauchzeichen und Glockengeläut in jedem Kaff der Welt verbreitet wird?

Wir sitzen hochnervös vor dem Bildschirm. Wie viele junge Leute am Petersplatz sind! Meine Schwester schickt eine WhatsApp von ihrer Pilgerreise aus Rom, aber nicht vom Petersplatz: als der weiße Rauch kam, versuchten sie Taxis zu bekommen: alle weg, Bahnen überfüllt, Straßen gesperrt, manche machen sich die acht Kilometer zu Fuß auf den Weg. Die ganze Stadt jubelt! Der Heilige Geist muss stark gewirkt haben, so dass der Papst schon nach 24 Stunden Konklave feststeht! Als Robert Prevost als der neue Papst Leo XIV. aus Chicago hinter dem Vorhang hervortritt, kenne ich ihn nicht. Er war kein Papabile. Die deutschen Reporter halten zunächst andächtige Stille und googlen wahrscheinlich hektisch im Hintergrund, wer der neue Papst ist. Mich spricht sein klarer und freundlicher Blick an, seine kräftige Stimme und seine dynamischen Bewegungen: „Der Friede sei mit euch allen! Dies ist der „erste  Gruß des auferstandenen Christus, des Guten Hirten, der sein Leben für die Herde Gottes hingegeben hat. Gott liebt uns alle und das Böse wird nicht siegen! Wir alle sind in den Händen Gottes. Lasst uns daher ohne Angst, Hand in Hand mit Gott und miteinander, weitergehen! Wir sind Jünger Christi. Christus geht uns voran. Die Welt braucht sein Licht!“ Da hat mich „Leo“ schon überzeugt. „Papa Leone“, skandiert die Menge.

M. Voderholzer

Foto: Jessica Krämer/dbk, In: Pfarrbriefservice.de