Gemeinde St. Dominicus

Mancher, der unsere Kirche besucht und anschaut, mag meinen, die sei eine schöne helle Kirche, die nach praktischen und finanzgünstigen Gesichtspunkten errichtet wurde - und damit genug. Doch bei genauerem Anschauen wird man feststellen, dass starke theologische, pastorale und künstlerisch gestaltende Elemente diesen Kirchbau prägen.
Dazu einige Gedanken:

Der Fußboden

Der Vorplatz ist mit dem gleichen Material gepflastert wie der Fußboden der Kirche.

Unabhängig von aller Diskussion über Art und Weise des Fußbodenmaterials war es von Anfang der Planung an Absicht der Architekten, das gleiche Fußbodenmaterial für den Vorplatz und den Innenraum der Kirche zu verwenden und damit ein Stück vom Kirchenverständnis unserer Zeit zeichenhaft anzudeuten.

Wir stehen auf dem gleichen Boden "drinnen" wie "draußen". Wenn auch der Raum innen eine andere Würde hat durch Gottes Tun mit uns, so hat dies aber seinen klaren Bezug zur Welt. Es gibt in diesem Sinne kein "drinnen" und "draußen". Wir schließen nicht die Kirchentüren hinter uns und stehen dann in einer anderen Wirklichkeit, der Boden, auf dem wir stehen, bleibt der gleiche.

Der Eingangsraum

Wir haben im Eingangsbereich einen schönen Vorraum. Er soll der Begegnung der Gemeinde, der Kirchgänger dienen. Der Raum gibt noch nicht den Blick frei in den Kirchenraum, und doch schafft er schon Kontakt mit dem Kirchenraum durch die mit bunten Gläsern gestaltete Wand. Das Lebensbaum-Motiv dieser Wand ist mit durchsichtigen Feldern versehen, so dass auch ein stiller Besucher im Laufe des Tages, falls wir die Kirche nicht geöffnet lassen können, von diesem Raum aus einen guten Kontakt zum Kirchenraum und zum Tabernakel gewinnen kann.

Das gleiche Motiv der Glaswand wiederholt sich auch in den Eingangstüren und gibt diesem Raum durch die Farben ein festliches Gepränge. Die Sakristei schließt an die Eingangshalle an. Damit verschwindet der Priester nicht irgendwo in einem Seitenraum. Er hat damit besser die Möglichkeit, die zusammenkommende und wieder auseinandergehende Gemeinde zu begrüßen und zu verabschieden.

Der Kirchenraum

Wenn auch der Raum von seiner äußeren Gestalt her fast ein Quadrat ist, so ist er doch durch die große Kuppel, die einen Durchmesser von 16 m hat, in seiner Wirkung eigentlich ein Rundbau. Wir sind wieder rings um den Altar versammelt. Die Bänke (ca. 320 Sitzplätze) folgen genau der Rundung der Kuppel. Die Atmosphäre, die Vertrautheit unserer Gottesdienste lebte viel von der Nähe, die Priester und Gemeinde zueinander hatten. Nun rücken wir noch näher zusammen.

Das Bemühen der Architekten war, die Kuppel durch die Lichtwirkung leicht und schwebend zu machen. Herr Schädel hat viel über die alten byzantinischen Kuppelbauten und ihre Lichtwirkung studiert und hier eine Umsetzung versucht. Die die Kuppel abschließende Lichtrosette und das untere Lichtband machen die Kuppel leicht.

Der Altar

"Schon lange richtete sich das Bemühen vieler Baumeister darauf, was uns vom Konzil als eine kostbare Erkenntnis neu vermittelt worden ist: Das Umstehen des Altars als Grundgedanken, die Versammlung der Gläubigen.

Die Grundrisse im heutigen Kirchbau sind einander sehr ähnlich geworden und versuchen, den Gedanken der Versammlung um die Mitte in den Formen des Dreiecks, des Fünfecks und am Ende auch des Kreises, der vollkommensten Form, zu verwirklichen."

(Zitat aus dem Petruskalender ´77, "Kirchen oder Mehrzweckräume?", Hans Schädel, Hermann Jünemann)

Der Altar steht in der Mitte. Er hat eine quadratische Form. Für einen Rundbau wie unsere Kirche wäre nur ein runder oder ein quadratischer Altar möglich gewesen, denn nur das Quadrat allein löst den Kreis gestaltnerisch harmonisch auf. Wir haben uns zum quadratischen Altartisch entschieden, weil der Einzelne, der Priester, an einem runden Tisch nie seinen richtigen Standort hat.

Der Altar und der Taufbrunnen sind aus Muschelkaltstein, der in einem Steinbruch in der Nähe von Würzburg gewonnen wird.

Die abschließende Altarwand

Diese abschließende Wand wurde notwendig, weil wir in dem Kirchenraum eine Wochentagskapelle wünschten, die hinter dieser Wand mit der kleinen nach draußen gezogenen Apsis entstanden ist.

Die Altarwand betont in ihrer Gestaltung ein großes Kreuz, in dessen Mitte der Bronzetabernakel seinen Ort hat. Die Gestaltung der Tabernakeltüren nimmt dieses Kreuzmotiv noch einmal auf.

Die Seitenkapellen

Seitenkapelle mag ein wenig hochtrabend klingen, aber die beiden geschwungenen Betonscheiben neben der Altarwand sollen den Kirchenraum in kleine kapellenartige Räume gliedern.

Die rechte Seitenwand umschließt die Orte für drei Sakramente: Taufe, Buße, Krankensalbung.

In einer der drei Säulen des Taufbrunnens ist das Taufwasser untergebracht. Der abschließende Bronzedeckel trägt ein Hl.-Geist-Symbol. Die zweite Säule wird von Wasser wie ein Brunnen umflossen. Das lebendige, lebensspendende Wasser soll dadurch versinnbildlicht werden.

Die dritte Säule ist als Tisch für die Taufgeräte gedacht. In einer kleinen Nische, die mit einem Bronzegitter verschlossen ist, sind die heiligen Öle untergebracht, die für die Krankensalbung und für die Taufe gebraucht werden. Dadurch soll besonders das Sakrament der Krankensalbung stärker in das Bewusstsein und in das Blickfeld der Gemeinde gerückt werden.

Die Seitenwand schließt die Beichtkammer ab. Es ist kein üblicher Beichtstuhl. Die Kammer hat nur einen Zugang, und der Teil, den der Beichtende betritt, ist geräumig ausgebildet mit der Möglichkeit, dass sich der Beichtende setzen kann. Das Sprechgitter lässt sich anheben, so dass für den, der es wünscht, auch ein Beichtgespräch stattfinden kann.

Die linke Altarwand umschließt die Marienstatue. Sie ist eine Kopie einer alten gotischen Madonna. Das Original steht in einem Museum in Aachen.

Die Statue wurde von uns in Auftrag gegeben und von Oberammergauer Holzschnitzern gefertigt. Es ist die Vergrößerung der kleinen Marienstatue, die wir bisher zu Maiandachten und Rosenkranzandachten in unserem Saal aufgestellt hatten.

Diese Gedanken über unseren Kirchbau beanspruchen keine Vollständigkeit. Vielleicht aber können sie etwas zum besseren Verständnis unserer Kirche beitragen.

Abschließend möchte ich den verantwortlichen Architekten, Herrn Dombaumeister Hans Schädel, Würzburg, und Herrn Diözesanbaumeister Hermann Jünemann, Berlin, für das gelungene Werk von Herzen danken. Ebenso gilt unser Dank Herrn Hubert Elsässer, Gröbenzell, der durch seine Arbeiten (Altar, Taufbrunnen, Seitenwand und alle Bronzearbeiten) den Innenraum mitgeprägt hat.

Unsere Orgel

Die Orgel wurde im Jahre 1988 von der Lieferfirma Corbach entworfen und aufgebaut, die Pfeifen und die technischen Details stammen von Zulieferbetrieben in Westdeutschland. In den Jahrzehnten zuvor hatte ein elektronisches Instrument zur Begleitung der Gemeinde und für instrumentale gottesdienstliche Musik gedient. Um die Frage, ob die Anschaffung eines teuren Musikinstrumentes dem Geist der Gemeinde entspricht, gab es heftige Auseinandersetzungen.Der damalige Orgelsachverständige, Herr E.v.G., beriet die Gemeinde dahingehend, das ein konkurenzlos billiger Anbieter mit dem Orgelbau beauftragt werden sollte.
Es entstand eine Orgel, deren Gehäuseentwurf sich recht gut in den Raum einpasst, gerade wenn man bedenkt, dass von der Architektur her gar kein Platz für eine Orgel vorgesehen ist (übrigens auch nicht für einen Chor; beides erschien in den 1960ger Jahren als unzeitgemäss). Die Orgel hat 18 Register auf 2 Manualen und Pedal, mechanische Spiel- und Registertraktur, insgesamt 1072 Pfeifen auf klassischen Schleifladen.

Die billige handwerkliche Ausführung machte jedoch bald eine "Fertigstellung" durch einen Orgelbau-Meisterbetrieb nötig. Hier musste das Geld ausgegeben werden, das man beim Bau gespart hatte, und diesmal wurde ein regelgemässes Auftragsverfahren mit unparteiischer Fachberatung durch den Orgelsachverständigen Herrn Martin Ludwig und einer ausführlichen Orgelfahrt zu Instrumenten der in Frage kommenden Anbieterfirmen durch Vertreter des Kirchenvorstandes durchlaufen. Den Auftrag erhielt die Firma Sauer, die im Sommer 1996 die Orgel in den heutigen Zustand brachte und bis heute auch die Orgelwartung durchführt. Es folgte ein Festmonat zur Wiedereinweihung mit wöchentlichen Orgelkonzerten durch den ganzen September.

Bei dieser Gelegenheit und bei zahlreichen anderen Konzerten vor und nachher haben namhafte Orgelvirtuosen aus dem In- und Ausland der Gemeinde und einer teilweise von weiter her kommenden Hörerschaft Orgel- und Kammermusik aus allen Musikgeschichtsepochen vorgetragen. Die Besucherzahlen der Orgelkonzerte schwankten zwischen 29 und 160 Personen.

Durch ihre begrenzte Größe und ihre Mechanik mit kurzen Trakturwegen eignet sie sich besonders für die Orgelwerke des Barock, speziell J.S. Bachs. Werke, die Geläufigkeit, Präzision und transparenten Kontrapunkt verlangen, lassen sich vorzüglich darauf ausführen. Man kann aber durchaus auch Werke der Romantik, sogar der französischen, darauf spielen. Sie hat auch schon als Continuo-Instrument bei Chor-Orchester-Aufführungen Dienst getan.

 

Der Hl. Antonius von Mira Bergmüller

Der Hl. Antonius, ein Gefährte des Hl. Franziskus wird besonders geschätzt, weil er Verlorenes zurück bringt. Dafür ist die Antoniusgabe für caritative Zwecke wie ein Bittgebet. Seinen Namenstag feiern wir am 13. Juni.

Nahe dabei steht ein Gebetständer mit den Taufen und Verstorbenen unserer Gemeinde zum Gebet.