Geistlicher Impuls des Monats

April

Der April beginnt dieses Jahr mit dem Ostermontag und damit mit dem berühmten Weg zweier Jünger, die traurig von Jerusalem weg nach Emmaus gehen. Es begleitet sie ein ihnen zunächst unbekannter Mann. Nachdem sie Jesus, den Auferstandenen, beim Brechen des Brotes schließlich erkennen und ihn aber sogleich auch nicht mehr sehen, geben sie rückblickend als Fazit: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?“ (Lk 24,32)

Eine tief erfüllende, aber auch flüchtige Begegnung war das. Wir haben in diesem Jahr die vielen Formen des Gebetes vor Augen. Wenn wir die Emmausbegegnung unter dieser Perspektive des Gebetes betrachten, fallen mir einige Besonderheiten auf, die mich einladen, mein eigenes Gebetsleben damit zu vergleichen: Es war eine Unterhaltung, die erst einmal unterwegs stattfand. Bete ich unterwegs, auch in Situationen, in denen ich dunkle Erfahrungen eigentlich hinter mir lassen will? Habe ich Weggefährten, mit denen ich mich austauschen kann? Lasse ich meiner Sicht der Dinge eine neue Richtung durch den „Sinn der Schriften“ geben?

Selbst wenn ich meine Gebets-Begegnungen oft als flüchtig erlebe, darf auch ich in besonderen Momenten als Fazit ziehen: „Brannte nicht mein Herz!“

Auf dass das gutes Feuer des Auferstandenen in uns weiterwirkt, wünsche ich Ihnen eine gesegnete Osterzeit!

 

            Ihr Michael Wiesböck, Pfr.